Am 8. August haben wir Troll in Breege von Sören, Pia und den Kindern wieder übernommen. Und nun beginnt der zweite Teil unseres diesjährigen Sommertörns.

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Die erste Station ist die Hansestadt Stralsund. Viele der alten Häuser sind restauriert und so sind die Altstadt, das Rathaus und die Kirchen wirklich sehenswert. Auch wegen der Meeresmuseen und der 'Gorch Fock' ist die Stadt am Strelasund ein Muss auf unserer Reise und die Hafentage wert.

 

Da wir heute Morgen noch im Ozeaneum waren,  mit seiner phantastischen Präsentation aller Aspekte des Lebens im Meer,  segeln legen wir erst mittags ab. Der Wind wird die kommenden Tage aus Nord wehen und so segeln wir in den Großen Wiek und den Barther Bodden. Macht nichts, wir haben ja Zeit. Nach rotem Sonnenuntergang kommen wir schließlich in Zingst an. Wir sind angenehm überrascht von der malerischen Landschaft und diesem netten Seebad! Der Abstecher in diese Sackgasse abseits der üblichen Routen hat sich gelohnt.

 

Endlich dreht der Wind auf Ost und von Barhöft aus machen wir uns auf ins Land der Trolle, Schweden. Nach ausgiebigem Frühstück, und Tanken,  motoren wir schließlich aus dem Gellenstrom. Später können wir bei leichter Brise hoch am Wind segelnd die Insel Mön mit 320 Grad so eben anliegen. Dann kommt der angekündigte Ostwind mit 4 Bft und wir kommen mit 5 Knoten gut voran Richtung Nord. Warum nicht gleich weitersegeln bis Falsterbo, der SW Ecke vonn Schweden, an Eingang zum Sund? Die Sonne scheint, blauer Himmel, Barbara strickt Babyschuhe, ich lese, der Autopilot steuert und wir werden übermütig. Gegen Mitternacht werden wir voraussichtlich die 64 Meilen geschafft haben. Der Wind legt nachmittags wie angekündigt zu und wir ein Reff ein. Doch Wind und Wellen nehmen von Stunde zu Stunde weiter zu und bei 7 Bft wird ein zweites Reff benötigt. Die Fock ist jetzt stark eingerollt. Mit einer weißen Schnauze von Gischt stürmt Troll mit über 7 Knoten in die Nacht. Alter Schwede, so hatten wir uns das eigentlich nicht gedacht! Gut, dass das iPad in seiner wasserdichten Hülle zuverlässig unseren Kurs durch die Nacht zeigt.  Das macht die Navigation und das Finden der unbeleuchteten Seezeichen sehr einfach. Nur bei Wassertropfen auf dem Display wird es nervös und versucht zu verstehen was die Gestures bedeuten sollen. Dann zoomt es, es gehen Menüfenster auf und zu und es möchte abgetrocknet werden. Möchten wir im Ölzeug auch!  Kurz vor 23 Uhr machen wir erleichtertund viel früher als geplant in Skanör fest. Toller Ritt, muss man aber nicht jeden Tag haben!

Heute strahlt wieder die Sonne, doch der stürmische Wind erzeugt im Hafen in den Masten abschreckende Panikgeräusche und Troll legt sich in der Box zur Seite. Kopenhagen ist nur 3 Segelstunden entfernt muss, aber noch warten. Wir haben unser Soll ja bereits gestern erfüllt. So bleiben wir hier und spazieren am weißen Sandstrand und dem türkisen Wasser. Das soll Schweden sein?