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Sønderborg bleibt achtern aus, als wir am Sonntag den Leuchtturm Kalkgrund anliegen. Hoch am Wind  und dicht unter Land, also ohne störende Wellen, läuft Troll wie auf Schienen. Um uns herum blauer Himmel aber stets begleitet von einer kleinen, gemeinen Privatwolke, die Schatten macht. 

 Etwa bei Schleimünde kommt dann der Großvater dieser Wolke und es wird in kurzer Zeit dämmrig dunkel, windig und ein unglaublicher Schauer ergießt sich. Dann wechseln sich bis Eckerförde blauer Himmel und Schauer und Regenbogen im Halbstundentakt ab. 

Die ELINE VERE hat ihren eigenen Kopf. Wenn Du die Fock rüberholst, ehe die Nase wirklich deutlich durch den Wind ist, fällt sie eigensinnig wieder auf ihren alten Kurs zurück - also backhalten, backhalten, backhalten...

Wie sagte Lord Nelson: 'Verliere weder Stunde noch verschwende günstigen Wind' )* Dem ist nichts hinzuzufügen, wir haben Nordwind und so bleibt keine Zeit für Anholt, 'Die Perle im Kattegat'.

 

Vielleicht ein andermal. 

Dies ist ein Suchbild; finden Sie heraus wo folgende Fallen belegt sind:

Klaufall

Piekfall

Halstalje

Dirk

Klüverbaumfall

Klüverfall

 

Wind und Regen haben nachgelassen. Wir segeln 22 sm im Schutze der Schären von Marstrand nach Göteborg und machen bei strahlender Abendsonne im Stadthafen Lilla Bommen in der Nähe des Großseglers Viking fest.

Wir sind auf der friesischen Seenplatte unterwegs, da, wo wir vor 30 Jahren das Segeln gelernt haben.

 

Lemsteraaken wurden seit 1876 in Lemmer für den Heringsfang auf der Zuiderzee gebaut. Sie galten als schnelle Segler - so konnte der Hering recht frisch in Amsterdam angelandet werden. An der Stelle der gemütlichen Kajüte gab es natürlich einen Frachtraum für die Fische. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts leisteten sich reiche niederländische Kaufleute eine Lemsteraak mit Kajüte als reines Vergnügungsfahrzeug. Das niederländische Königshaus unterhält eine 15m lange Lemsteraak, mit der sie regelmäßige Ausflüge unternimmt ("De Groene Draek" von 1957). Wir haben das Schiff schon mit König Willem Alexander am Ruder in der Schleuse von Stavoren gesehen.

 Freitag, 12.08.2016, Wind S 1 bft, bedeckt 

Um 8:00 Uhr haben wir Großenbrode verlassen. Die See war glatt und unter Motorkraft fuhren wir Richtung Laboe. Der Wind frischte auf bis zu 4 bft. Zur Unterstützung der Maschine hatte Lothar das Vorsegel ein Stück weit herausgeholt, was immerhin einen Knoten brachte. Immer wieder zeigten sich Wetterfronten, die uns aber unbehelligt ließen. Kurz vor der Kieler Förde zog Nebel auf.

Die beiden Ufer waren nicht mehr zu erkennen. Nach einer halben Stunde hatten wir wieder klare Sicht und die Wolkendecke zeigte Lücken.   Gegen 16:00 Uhr erreichten wir die Marina in Laboe, die aber keinen Liegeplatz mehr frei hatte. Also machten wir uns auf die Suche nach einer Alternative. Die fanden wir um 16:50 Uhr in Möltenort, schräg gegenüber der Schleuse Kiel-Holtenau.

Es soll ja Leute geben, die werden im Alter vernünftig und kaufen sich ein Motorboot. Andere Silver-Ager geben Gas, indem sie unter voller Besegelung haarscharf an Unterwasserfelsen vorbeirasen. Wirklich meschugge aber sind wohl über 60jährige, die sich ein Boot mit völlig veralteter Technik (Piekfall, Klaufall, Seitenschwerter, etc) mieten, daß sehr sehr umständlich zu bedienen ist - zum Beispiel solch ein Schiff:

Das Boot ist eine stählerne "Lemsteraak", 9,50 Meter lang, 8,5 t schwer, die im friesischen Heeg im Jahr 2000 als Nachbau zusammengeschweißt wurde. 

Dienstag, 09.08.2016, Hafentag 


Wir haben den heutigen Hafentag genutzt, um zu tanken und unsere Vorräte aufzufüllen. Anschließend sind wir mit den Fahrrädern in den Fischerhafen geradelt, um dort eines der leckeren Backfischbrötchen zu essen. 

Als Lothar seine Jacke auf den freien Stuhl neben sich legte, fand er unterm Stuhl eine Damengeldbörse. Diese enthielt neben Bargeld den Führerschein, Personalausweis und Bankkarten. Wir entschieden uns, das Portemonnaie zur Polizei zu bringen. Lothar ließ sich mittels Smartphone den Weg zur nächsten Polizeiwache weisen, wo wir das Fundstück abgaben. 

Dann setzten wir unsere Fahrradtour fort und fuhren bis ans Ende der schönen Strandpromenade. Mittlerweile wieder hungrig, radelten wir zurück zur Marina, wo wir uns auf die leckere Fischsuppe in unserem Stammlokal freuten.