Nun ist schon über eine Woche seit der letzten Flaschenpost von Troll vergangen. Wir sind heute Donnerstag 27.August auf der Insel Omø im "Grossen Belt" angekommen. Das sommerliche Sonnenwetter ist erst einmal vorbei und hat einer stürmisch-regnerischen Tiefdrucklage Platz gemacht.
Während wir bis in den letzten Tagen die Fahrräder an Deck transportiert hatten, ist das jetzt nicht mehr ratsam.
doch der Reihe nach...
Von Kopenhagen geht es mit Blister nach Humlebæk, wo das berühmte Kunstmuseum Louisiana direkt am Hafen zu einem Besuch einlädt.
Weiter segeln wir vorbei an Schloss Helsingør, wo wir bei einer früheren Reise das großartige Schfffahrtsmuseum besucht haben, bis nach Hundested am Eingang zum Roskildefjord. Oben an der Steilküste, unweit des Leuchtfeuers Spodsbjerg wieder ein kleines Museum, für den dänischen Polarforscher Knud Rasmussen.
Ein weiterer Blisterkurs führt uns um die Norspitze von Seeland nach Sejerø, das wir bei einer Radtour zum Leuchtturm erkunden.
Der nächste Hafen ist Reersø. Von hier aus kann man schon die gigantische Brücke über den grossen Belt sehen, die wir tags darauf mit gerefften Segeln auf unseren Kurs hoch am Wind nach Korsør passieren. Bis die Brücke 1998 gebaut wurde, war Korsør ein wichtiger Fährhafen der Fähre nach Nyborg auf Fünen. Heute ist Korsør Marinestützpunkt.
Für Belte und Sund sind SW 6 angesagt. Wir beschließen in das gewundene Fahrwasser des Skælskør Fjords einzulaufen, ein Umweg, den man nicht nur machen sollte, wenn das Wetter er erfordert und man zu viel Zeit hat. Es lohnt sich, denn an Ende liegt die malerische Kleinstadt mit den typischen roten und gelben dänischen Fachwerkhäusern. 3 km entfernt liegt das Herrenhaus Borreby aus dem 16.Jahrhundert, das wir schon vom Fahrwasser aus hinter den Bäumen gesehen hatten. Bei einer Radtour von 35 km mit unseren Klapprädern auf den Spuren von H.C.Andersen erreichen wir auch Schloss Holstein-Holsteinborg das von der Familie Trolle vor 300 Jahren als "Trollholm" erbaut wurde. Das war für uns natürlich ein Muss. H.C.Andersen besuchte von 1856 bis 1874 oft die Lehngrafen von Holstein-Holserborg und wurde hier zu vielen der Märchen, wie "Das hässliche Entchen" inspiriert. Auch soll Andersens Wohnung auf Holsteinborg noch zu besichtigen sein. Diese war allerdings geschlossen.
Heute haben wir nach dem Hafen-/Radtag den idyllischen Fjord unter Motor verlassen und sind bei 6 Bft im Schutze der Insel Agersø weiter gesegelt. Nur mit gereifter Fock leuftf Troll unglaubliche 6 kn Kurs Omø. Abends im Restaurant "Perlen" gut und mit Meerblick (hatten wir heute noch nicht :-) zu Abend gespeist und dann mit Zu Hause telefoniert. Nicht jeder liest die Flaschenpost um zu erfahren wo sich die sportlichen Omø und Opø mit Troll gerade herumtreiben. Denn noch ist der Törn nicht zu Ende.