Vor 43 Jahren haben Barbara und ich mit Freunden in Strömstad unsere erste gemeinsame Seereise begonnen. Also ist unser Kurs nach Süden auch etwas ein Kurs in die Erinnerung.

Halt! Soo alt sind wir nun doch noch nicht: Das ist Smögen um 1880, als die erste regelmäßige Schiffsverbindung mit Göteborg den Betrieb aufnahm.

Doch der Reihe nach...

Von unserem Liegeplatz im Dynekil fahren wir südwärts durch die wunderschöne Schärenlandschaft nach Strömstad, um Schwedenkronen aus der Wand zu ziehen. Irgendwie ist der Euro doch praktischer. Allerdings die Umrechnung ist einfach:

10 SKR = 1 EUR

Mit frischen Vorräten motoren wir durch enge innere Sunde, die auf der 1: 50 000 Karte kaum zu erkennen sind. Es gibt noch feinere Karten, aber auch so ist der Kartentisch schon randvoll. So lebe der "Elektroschocker". Wir ankern in einer Bucht, an der ein rotes Holzhaus steht, als wäre es von  Sven Nordqvist gezeichnet, und dann kommt Patterson mit blauer Latzhose aus der Tür und besteigt seinen Holzkahn.

Dann geht es durch den engen Hamburgsund. Es fällt uns auf, dass überall neue Marinas gebaut wurden. Damals waren wir froh, wenn wir irgendwo Trinkwasser und Diesel auftreiben konnten, von Duschen und Waschmaschinen ganz zu schweigen. Heutzutage kein Problem, denn irgendwo müssen die vielen Motoryachten ja ihren "Wind" herbekommen. Auch wir verbrauchen einiges an "Kanisterwind" denn seit Tagen ist Südsüdwest.

Bei Fjällbaka werden die Schären rot und kahl und es sieht so aus, als ob einige Schären als Steinbruch gedient hätten. Tatsächlich wurden 1931 beim Bau des Sotenkanals rund 200 vormals arbeitslose Steinarbeiter eingesetzt. Vier Jahre später waren Kanal und Drehbrücke fertig. Der Kanal ist von Schiffen bis 15 m Breite und bis 4,5 m Tiefgang befahrbar und man vermeidet das klippenreiche Gebiet um Soteskär vor der Halbinsel Sotenäs nördlich von Smögen. Heute passieren jährlich 6 mal so viele Sportboote den Kanal wie seinerzeit Berufsschiffe, denn die wirtschaftliche Bedeutung des Kanals war nie allzu groß. Dazu war er schon bei der Eröffnung zu schmal für die damaligen Schiffe. Wir sind den Kanal Ende der 1980 schon einmal mit den Kindern gefahren. 

So erreichen wir bequem Smögen. 

Es ist viel gebaut worden. Aber dort wo der Gästhamn zu Ende ist, ist es noch fast so, wie wir es in Erinnerung haben. 

Auf dem Hauptsteg hingegen ist Rummel, eine Kombination aus Sommerschlussverkauf, Strandpromenade und Laufsteg, besonders für megagroße Motoryachten. 

In den Seitenstraßen hingegen, kein Mensch! Wir sind froh, als wir wieder unterwegs sind. Später werfen wir südlich Lysekil bei Lindholmen in einer Bucht den Anker.