Am 3. September erreichen wir Travemünde und machen im Passat-Hafen fest. 

Wir haben eine Logenplatz mit Aussicht auf die 104 Jahre alte Viermastbark Passat. Doch er Reihe nach...

 Von Omø aus segeln wir am Freitag 28.August mit einem traumhaften Halben-Wind und zeitweise 7 Kn in Richtung Småland Fahrwasser. Vejrø, Fejø und Femø ziehen wie an der Leine gezogen vorbei und wir erreichen schon nach 5 Stunden die Brücke zwischen Seeland und Falster. eine der ältesten Brücken der Vogelflug-Linie. Um 18:00 sind wir fest in Vordingborg. Die Ruine von Vordingborg ist Dänisches Burgenzentrum mit Museum. Von hier aus beherrschten die Dänen im Mittelalter die ganze Osetseeküste von der Schlei bis zur Narwa in Russland.

Nach einem Stadtrundgang mit Wochenendeinkauf geht es mittags weiter durch den Grønesund nach Hesnæs. Diesen kleinen Fischerhafen kennen wir noch nicht. Auch er ist jetzt Ende August fast leer, Die Saison neigt sich offenbar dem Ende zu. Besonders bemerkenswert ist, dass die Häuser nicht nur strohgedeckt sind, sondern auch die Wände durch eine Strohschicht isoliert sind. So etwas hatten wir bis dahin noch nie gesehen!

Obwohl der für Nachmittags versprochene Wind noch auf sich warten lässt, legen wir mittags ab und motoren Richtung Gedser-Odde. Gegen 16 Uhr ist der Motor aus und wir segeln, wie schon so oft auf diesem Törn, bei idealem Wetter nach Kühlungsborn. Um 20:30, bei einbrechender Dunkelheit sind wir am Steg der Marina fest.

Östlich von Kühlungsborn liegt Heiligendamm, bekannt vom G8-Gipfel 2007. Von See her leuchtet die weiße klassizistische Seebäderarchitektur vom Beginnn des 19. Jahrhunderts. Damit ist Heiligendamm das älteste deutsche Seebad. Für uns ein Grund mehr mit der Dampfeisenbahn Molli dorthin zu fahren. Ein interessantes Erlebnis, denn die Gebäude um das Grand Hotel sind eingezäunt: nur für Hotelgäste. Drumherum gibt es noch viele Gebäude die verfallen und auf Investoren und die Restaurierung warten. Dadurch ist der  Ort ziemlich tot, Zumindest im Vergleich zu dem lebendigen Strandleben in Kühlungsborn. 

 

Der leichte Ostwind Ist ideal um unser nächstes Ziel Boltenhagen zu erreichen. So setzen wir den alten Spinnaker und segeln in die Abendsonne. Um 20:10 sind wir in der "Marina Weiße Wiek" fest. Morgen bekommen wir Besuch von Freunden aus Schwerin.

Boltenhagen ist auch Seebad, hat aber einen ganz anderen, fast dörflichen Charakter mit vielen alten Pensionen, die im Wald an der Küste verteilt sind, und einen feinen Sandstrand.

In der Marina wird die Weltmeisterschaft der J24-Klasse, einem Einheits-Kielboot ausgetragen. 55 Boote aus vielen Ländern sind am Start. Die Besatzung darf nicht mehr als 400 Kg wiegen, und so sind oft 5 Personen auf dem kleinen Racer!

Wir schreiben den 3. September, einen Mittwoch,  unseren letzten Segeltag. Wir können es kaum fassen, wie schnell die Tage dieses Törns vergangen sind. Hoch am Wind aus SW kreuzen wir in die Bucht von Travemünde und genießen jeden Schlag. Gegen 17 Uhr legen wir im Passathafen an. Der Blick geht auf die Masten des Traditionsseglers Passat, aber auch auf die riesigen, vorbeifahrenden Fähren nach Trelleborg, Ventspils, Tallin und Helsinki.

Vor uns liegt die Kanalfahrt mit gelegtem Mast.