Freitag, 12.08.2016, Wind S 1 bft, bedeckt 

Um 8:00 Uhr haben wir Großenbrode verlassen. Die See war glatt und unter Motorkraft fuhren wir Richtung Laboe. Der Wind frischte auf bis zu 4 bft. Zur Unterstützung der Maschine hatte Lothar das Vorsegel ein Stück weit herausgeholt, was immerhin einen Knoten brachte. Immer wieder zeigten sich Wetterfronten, die uns aber unbehelligt ließen. Kurz vor der Kieler Förde zog Nebel auf.

Die beiden Ufer waren nicht mehr zu erkennen. Nach einer halben Stunde hatten wir wieder klare Sicht und die Wolkendecke zeigte Lücken.   Gegen 16:00 Uhr erreichten wir die Marina in Laboe, die aber keinen Liegeplatz mehr frei hatte. Also machten wir uns auf die Suche nach einer Alternative. Die fanden wir um 16:50 Uhr in Möltenort, schräg gegenüber der Schleuse Kiel-Holtenau.

 Samstag, 13.08.2016, bewölkt, später Schauer, Wind Nord 3bft, später 4 bft in Böen 5 bft

Um 08:30 Uhr haben wir in Möltenort abgelegt und sind zur Schleuse rüber gefahren. Hier warteten schon viele Sportboote, überwiegend Schiffe mit holländischer Flagge. Der Schleusenwart hatte Funkkontakt mit zwei Frachtschiffen, denen er die Einfahrt in die nördliche Schleuse gewährte und wenn diese festgemacht haben, die Sportboote dazu holen wollte. 

Um 09:30 Uhr begann das in Holland übliche Hauen und Stechen vor dem Schleusentor. Wir hielten uns zurück und spekulierten, im Päckchen festzumachen. Unser Plan ging auf, wir machten an einer Hallberg Rassy aus Bruinisse fest.

Um 10:05 Uhr öffnete das Schleusentor zum Nord-Ostseekanal und spuckte ein holländisches Flaggenmeer aus. Viele von ihnen hatten dazu noch die Flagge "Water Camper" gehisst. Uns schwante nichts Gutes, fuhren die etwa im Verbund? Lothar meinte, die haben alle größere und schnellere Schiffe als wir, die fahren durch bis Brunsbüttel. Kurz vor Rendsburg sah Lothar ein paar Holländer abbiegen. Also von wegen, die fahren durch!

Am RVR angekommen, sahen wir nur Rot-Weiß-Blau - alles fest in holländischer Hand. Gab es noch eine freie Box? Ich sah eine freie Lücke, konnte jedoch nicht erkennen, ob die ein grünes oder rotes Täfelchen hatte. Wir fuhren in die Gasse und Glück gehabt, die Tafel zeigte an, dass die Box bis zum 21.08. frei ist. Na ja, so lange wollen wir nicht bleiben. Die Box war zwar für ein größeres Schiff, aber eine kleine freie gab es nicht - und was man hat, hat man. In der Nachbarbox lag auch ein kleines Schiff, Holländer, die uns beim Festmachen behilflich waren. Der Wind drückte gerade in diesem Moment mit 5 bft, in einer zu großen Box nicht gerade witzig. Noch während des Festmachens kam ein Holländer auf dem Steg vorbei und mokierte sich darüber,  dass kleine Schiffe in einer großen Box festmachten. Egal, um 14:10 Uhr waren wir fest und nur die Hafenmeisterin kann uns hier weg bewegen, wenn sie uns einen geeigneten Liegeplatz zuweist. Aber bei der Anmeldung gab es deswegen keine Probleme.

Nach dem Festmachen rief ich direkt im Riverside an, um einen Tisch zu bestellen. Wir wollten um 18:00 Uhr essen - keine Chance, ihr ahnt, wer auch hier wieder schneller war? Auf meien Frage, wann wir denn einen Tisch bekommen konnten, hieß es ab 19:30, 20:00 Uhr etwa. Ich bestellte für 20:00 Uhr. Jetzt wolte ich ganz auf Nummer Sicher gehen und rief in der Marina in Cuxhaven an, um für morgen einen Liegeplatz zu reservieren. Nach längerem Klingelton - so leicht gab ich jetzt nicht auf - meldete sich eine nette Hafenmeisterin. Ich trug meine Bitte vor, die sie mir nicht erfüllen konnte. Sie hätte den Hafen voll, viele Holländer sind auf der Heimreise und aufgrund des Wetters wüsste sie nicht, wieviel Plätze frei werden. Aber ich sollte mir keine Sorgen machen, so ein kleines Schiff bekäme sie unter. Ich sagte: "Sie sind gut, wir sind hier in Rendsburg und ich fühle mich, wie in Klein-Amsterdam." Sie antwortete: "Und ich wohne in Klein-Amsterdam!" Wir lachten beide herzhaft und sie meinte, wir sollten mal kommen, notfalls in der Boxengasse A könnte sie uns hinlegen. Das seien zwar Liegeplätze für Boote bis 9 Meter, aber das wäre kein Problem. Der Tiefgang von 1,40 wäre auch kein Hindernis. Nun ging ich erst mal duschen, denn morgen früh müssen wir schon um 06:00 Uhr ablegen. Als ich vom Duschen zurück kam, hatte Lothar zwischenzeitlich Besuch der Liegeplatzinhaber. Und jetzt müssen wir weg? Nein, sie haben noch am anderen Ende der Marina einen Platz gefunden und waren nur froh, dass wir morgen so früh schon wieder ablegen. Das Täfelchen wurde direkt auf Rot gedreht, so dass der Platz nicht wieder von Gästen belegt wird.

Wir sind gespannt, wie es morgen in Cuxhaven läuft.