.... ging es mit TROLL in den vergangenen zwei Wochen in die Niederlande zur SAIL DEN HELDER 2017

Geht das mit einer Masthöhe von 12,4 m ohne den Mast zu legen?

 ... ja, wenn auch knapp und mit Nervenkitzel.

Von Düsseldorf aus gibt es verschiedene Wege nach den Helder, aber zunächst fährt man von Volmerswerth erst einmal Rhein abwärts. Hier sind die Brückenhöhen kein Problem, denn alle Brücken haben bei Hochwassermarke II eine Höhe von  9,10 m. Das bedeutet bei einem normalen Pegel von 3,00 m in Düsseldorf eine Durchfahrtshöhe von 14,90 m 

Hinter der niederlänischen Grenze bei KM 868 teilt sich der Strom rechts in den Pannerdens Kanal und links in den Waal.

Im vergangenen Jahr waren wir auf dem Weg nach Amsterdam zunächst über  Pannerdens Kanal bis KM 879 gefahren. Dort teilt sich das Fahrwasser erneut rechts in die Ijssel und links in den Nederrhijn. 

DIe Ijssel ist sehr gemütlich zu befahren, mit netten alten Orten, aber die Brücken sind einerweits wasserstandsabhängig und darüber hinaus niedriger als 10 m! Wir müssten also den Mast legen. Hinter Kampen kann man diesen in einem der Yachthäfen dann wieder stellen und gelangt in das Ketelmeer und dann das Ijsselmeer

Der Nederrhijn Richtung Arnheim hingegen ist mit Schleusen reguliert und hat daher im wesentlichen einen gleichmäßigen Wasserstand. Die Brückenhöhe ist in den ANBW Karten mit 12,5 m angegeben, so dass unser Mast stehen bleiben kann. Bei KM 927 quert man den Amsterdam-Rhein Kanal und es gibt einen neuen Namen Lek. Nachdem man bei KM 988 die sehenswerten Windmühlen von Kinderdijk passiert hat biegt man bei KM 994 rechts in die Hollandse Ijssel Richtung Amsterdam. Auf dieser "stehender Mast Route" werden alle Brücken mach kurzem Warten geöffnet. Die ANBW Karten, auch als App verfügbar. zeigen Öffnungszeiten und alles Wissenswerte. Im Nieuwe Meer erreicht man Amsterdam und wartet auf den nächtlichen Konvoi durch die Stadt. Ein Erlebnis besonderer Art! Man erreicht den Amsterdam-Nordsee Kanal in der Nähe des Hauptbahnhofes und kann nun Richtung Ijsselmeer oder Nordsee weiterfahren. Da es bei Ankunft lange nach Mitternacht ist, wendet man sich am besten zunächst nach links und erreicht kurz darauf am rechten Ufer die Amsterdam Marina mit guten Facilities und der Fähre zum Bahnhof.

In diesem Jahr wählen wie die dritte Möglichkeit, und bleiben auf dem Rhein, der jetzt allerdings Waal. heißt.

Der Hafen von Nimwegen ist sehr gut ausgebaut, auch wenn es an Facilities fehlt. dafür liegen wir neben der "Christine", einem alten Dampfschlepper, der unter dem Namen "Kormoran" unter dem zwielichtigen Kapitän Grimm im "Rätsel der Sandbank" mitgespielt hat.

Bei Tiel, Km 913, zweigt der Amsterdam-Rhein Kanal mit Brückenhöhen von knapp über 10 m ab, Bei Km 952 zweigt links die Afgedamde Mass ab und der Waal heißt nun  Boven Merwede. HIer liegt der idyllischen Festungsort Woudrichem.

Das nächste Hindernis ist die Brücke von Gorinchem 5 Km weiter stromab, die ein Klappteil besitzt,as aber in Reparatur war, Zieltermin unbekannt. Der Feste Teil hat laut Karte 12,5 m Durchfahrtshöhe. Tatsächlich zeigt das auch der Brückenpegel beim vorliegenden Wasserstand und so sollte die Brücke auch ohne Öffnen für uns passierbar sein: Wir nähern und ganz vorsichtig und es klappt. 

Noch einmal 4 Km weiter, ihr ahnt es sicher schon, ändert der Fluß wieder seinen Namen und heist nun Nieuwe Merwede. Diese führt führt unter den festen Moerdijkbrücken mit nur 10,4m ins Hollandsdiep. Für uns bedeutet das nach rechts in die schmalere Merwede Richtung Dordrecht abbiegen denn dort gibt es bewegliche Brücken.

Bei Annäherung zeigt der Pegel genau 12,30. Warten auf Öffnung überflüssig, reine Nervensache! Auch wenn die Antenne ein wenig kratzt, passieren wir die Brücken erfolgreich. Die Spoorhefbrug in Dordrecht ist mit 10,7 m angegeben und hinzu komm der Einfluss der Nordseetide. Das ist dann definitiv zu wenig, also warten wir. Zusammen mit mehreren anderen Yachten fahren wir bei der folgenden Öffnung um 13:12 schließlich hindurch. Die Segel werden gesetzt und wir erreichen nun ganz ohne Motorbrummen ebenfalls das Hollandsdiep und abends den alten Ort Willemstadt.

Eine sportliche Kreuz bringt uns am folgenden Tag, dem 5-ten unserer Reise nach Zierikzee.

Immer wieder beeindruckend: Das Oosterschelde Sperrwerk! Wieso man allerdings in Neeltje Jans nicht anlegen und zur Ausstellung wandern kann, bleibt verwunderlich. 

Frischer Wind aus NW läßt uns Scheveningen erreichen. Mit der Straßenbahn sind es nur wenige Minuten ins Centrum der Hauptstadt Den Haag mit einen vielfältigen Kulturangebot. Wir entscheiden uns für Escher und Mondriaan.

Mit achterlichem Wind geigen wir mit Zwischenstop in der riesigen Marina  Ijmuiden

an unser Ziel Den Helder. Zusammen mit den Großseglern laufen wir ein und bekommen einen Liegeplatz im Königlichen Marine Yachtclub. 

Das maritime Erbe (Varend Erfgoed) mit vielen fast 100 Jahre alten Linern, Schleppern und Yachten ist überwältigend und wird abends gekrönt durch ein Feuerwerk, bereits unser zweites in diesem Jahr nach dem großartigen japanischen Feuerwerk in Düsseldorf.

Jetzt idt bald Crewwechsel und Anfang August geht es dann wieder an Bord.