und die Romantiker haben vor 200 Jahren neben Burgen mit Rittern, Ruinen mit Kreuzen, Bergen und Wäldern auch immer wieder Schiffe gemalt. Teils waren diese Symbol für den Lebenslauf, teils Ausdruck des Kampfes des Menschen gegen die Gewalt der Natur. Leider ist der Düsseldorfer Kunstpalast zur Zeit  wegen Corona geschlossen, aber die Ausstellung bleibt noch eine Weile und ist in jedem Fall lohnend.




Zu Lebzeiten stand Caspar David Friedrich (1774–1840) in einer spannungsvollen Beziehung zu den Vertretern der Düsseldorfer Landschaftsmalerei. Nirgends ist der Gegensatz so augenfällig wie bei der Marinemalerei.

Bei Friedrich rufen die eher kleinformatigen Bilder ein Gefühl der Einsamkeit, Melancholie und der Unendlichkeit von Zeit und Raum hervor. Die Düsseldorfer Maler hingehen inszenieren mit monumentalen Bildern große Dramen. Diese lassen sich als Sinnbild der unruhigen Zeiten der Napoleonischen Befreiungskriege lesen, einer Zeit der Gewalt und des Umbruchs, wie die begleitenden Texte erläutern.

In jedem Fall  fasziniert die detailgetreue Darstellung, in vielen Studien zuvor festgehalten und im Atelier zum endgültigen Werk komponiert.
 

In den Lebensstufen  von Caspar David Friedrich um 1834 stehen die fünf Figuren für die verschiedenen Lebensalter, denen jeweils ein Schiff zugeordnet ist. Das große heimkommende Schiff deutet auf das Ende des Lebens hin... und als segelnder Banause möchte man hinzuzufügen: Wer so unter Vollzeug vor dem Wind auf eine flache Küste zusteuert, hat es nicht besser verdient.

Ähnlich kann man bei dem Gemälde von Andreas Achenbach von 1837 fragen, was den Skipper geritten hat, bei auflandigem Wind so dicht unter die Küste zu segeln? Ruderschaden, Mastbruch... Ausfall der Technik oder menschliches Versagen, immerhin gab es damals noch keine Kartenplotter mit GPS.

Dann doch eher gemütliches Segeln vor den Kreidefelsen von Rügen. Caspar David Friedrich schildert von seiner Reise 1825, wie sehr ihn diese Felsen beeindruckt haben. Das kann jeder bestätigen, der schon einmal dort war.


Niemand kann sagen, was hinter den Horizont auf uns wartet. Stürme? Windstille? Corona?  Wie könnte man dies schöner darstellen als mit einem Schiff, das in den Abend hineinsegelt.