Segler sind nicht zu beneiden!

Das ist die Ansicht von uns Beiden.

Wenn prall die Sonne scheint auf’s Haupt,

er nah dem Sonnenstich sich glaubt.

Bei Regen wird er pudelnass,

bei Sturm und Welle grün und blass.

Wer einen Spaß nennt so ein Leben,

dem wurde kein Verstand gegeben.

 

 

Motorbootfahrer in Kajüten

Sitzen warm in trockenen Hütten.

Durch große Fenster freundlich blickend,

Und mitleidig den Seglern zunickend.

Sie müssen nicht reffen und nicht frieren

und auch nicht kriechen auf allen Vieren.

Die Mannschaft holt kein Segel dicht,

sie sitzt entspannt in großer Plicht,

ist unbehelligt von Winschen und Schoten,

sie braucht nicht koppeln und nicht loten.

Sie kann beschließen nichts zu tun,

zu träumen und oder auszuruh’n.

Bei Brückenwärtern anzuecken?

Ihr flaches Boot muß niemand wecken!

 

Des Seglers Wind ist kostenlos,

des Motors Durst hingegen groß.

Der Krach kann auch ein wenig stören,

doch lernt man ihn zu überhören.

Wir beiden Alten zieh’n Bilanz:

Ein Motorboot reicht voll und ganz.

Wir können auf dem Wasser fahren

Ganz sicher noch mit 80 Jahren. –hoffentlich-

 

(Lieselotte und Klaus mit MERCURIUS)