Sonntag, 4. August 2024, das Wacken Open Air Festival ist zu Ende und 80.000 Fans sind auf dem Rückweg. Am Vortag hat im Elbtunnel ein LKW gebrannt und noch ist eine der Röhren gesperrt. Wir sind auf der Rückreise vom Ringkopingfjord und stehen mitten drin im Stau vor Hamburg. Der erste Teil unseres Törns mit TROLL ist zu Ende gegangen und die neue Crew mit Sören und seinen Kindern hat übernommen. Die Ausweichempfehlungen des Navi wechseln im Minutentackt und zeigen auf allen Strecken lange, rote Staus. So fahren wir von der Autobahn ab und versuchen auf eigene Faust die Staus zu umgehen, durch die Hafencity, über die Norderelbe Richtung Köhlbrandbrücke. Da sehe ich die vier Masten des Großseglers Peking. Dieser hat ein drittes Leben als Museumsschiff bekommen und ist Highlight des Deutschen Hafenmuseums.
Die Peking wurde 1911 bei Blohm und Voss für die Salpeterfahrt Rund um Kap Horn gebaut (sehenswerte Originalaufnahmen mit englischem O-Ton Around Cape Horn 1929 by Captain Irving Johnson. Die deutsche Version des Films findet sich hier).
Es gibt nur noch vier dieser berühmten Flying P-Liner der Rederei F. Laeisz. Neben der Peking sind dies die Passat in Travemünde, die Pommern in Mariehamn auf den Aalandinseln und die russische Kruzenstern ex Padua. Über die Rettung berichtet die sehenswerte Dokumentation "Die Peking, ein Großsegler für Hamburg".
Einige Daten
Länge Rumpf 96 m
Länge Bugspriet 18,8 m
Länge über alles 115 m
Breite 14,4 m
Breite Rah 28,7 m
Tiefgang 7,2 m
Höhe 54 m
Verdrängung 6280 t
Ladekapazität 4700 t
Segelfläche 4200 m2 verteilt auf 32 Segel
Besatzung 31 Mann und 43 Seeoffiziersanwärter.
Die imposante Köhlbrandbrücke hat eine Durchfahrtshöhe von 53 m. Das bedeitet im Vergleich, dass die Peking diese nicht ohne weiteres passieren könnte!