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9.August in Calais. Es stürmt und regnet. Die Qualität der Croissants und dss Baguette zeigen eindeutig: Wir sind in Frankreich. Am folgenden Tag verlassen wir das Dock um 10:11. Blauer Himmel, weiße Wölkchen, und bei auf 6 Bft zunehmendem Westwind rauschen wir gerefft die belgische Küste entlang nach Oostende.

Dort machen wir im Mercator-Dock fest. Das ehemalige belgische Schulschiff wurde 1932 in Leith (Schottland) gebaut und blieb bis 1961 in Fahrt.  

Wer möchte kann die Quinta auf Marinetraffic verfolgen. Sie ist seit dem 28 Juli wieder unterwegs in der Südlivhen Bretagne. Wer es genau und reich bebildert mag, schaut einfach im Blog "Quinta unterwegs"  nach 

Erst am Nachmittag ist in der "Südsee" genug Wasser und das Fluttor der Southsea Marina wird geöffnet. Es ist brüllend heiß und wir kühlem uns erst einmal auf der Badeleiter ab. Da nicht der leiseste Wind weht und die Tide bereits gegenan läuft, darf ich ausnahmsweise und lustvoll den Gashebel ganz nach unten drücken: 6,5 Kn, Rheinfeeling allerdings mit Sonnensegel und Autopilot. Später kommt eine kleine Brise auf und wir setzen zusätzlich Segel. Bis Brighton sind es 48 sm und es wird Mitternacht, bis wir die Molenfeuer ausmachen können. Wie spanend war früher doch eine Nachtansteuerung! Heute, mit dem "Elektroschocker", so nennen wir unser IPad mit elektrischen Kartenplotter, alles total easy, wären da nicht die Angler die uns mit starken Taschenlampen blenden, weil sie wissen wollen, wer so spät noch stört.

Bright sunny Sunday in Brighton . Das st immer noch genau so rummelig, wie wir es in Erinnerung hatten, zumal heute am Sonntag "Pride" das größte LGBT-Festival in UK statt indet. Jede Menge exotischer Typen bevölkern die Straßen und die Bässe wummern laut aus den Lautsprechern.

Der Wind hat etwas abgenommen, als Troll Plymouth bei Nieselregen verlässt. In den nächsten Tage warten einige Überraschungen auf uns.

Lands End ist der westlichste Punkt Cornwalls und damit des britischen Festlandes. Von Land her betrachtet ist hier Ende, von den Scilly Islands her kommend beginnt die faszinierende Küste mit geschichtsträchtigen Häfen.

Die Fußballweltmeisterschaft 2018 ist jetzt auch schon Geschichte: England erreichte den vierten Platz, Deutschland ... Allem Anschein nach sind jetzt Plastikfußbälle billig zu bekommen. Ein Netz drum und fertig ist die Fischerboje. Damit sind die Küstengewässer hier reichlich bestückt. Aber wo sind die Fischer? In Newlyn! Dort hat man sich ganz auf Fischerboote spezialisiert hat. Nur wenige Yachten verirren sich ihr hin. Wir fragen den urigen Hafenmeister nach Duschen. Diese sind temporär nicht verfügbar, da sie neu gestaltet werden. Wer's glaubt. 

Von hier aus geht es Kurs Ost weiter mit Ziel Falmouth, unsportlich unter Motor vorbei an Kap Lizard. Als wir die Glockentonne "Menacle" passieren, schweigt diese. Wir legen den Hebel auf den Tisch und umrunden die Tonne. So erwecken wir die Glocke  mit kräftigen Wellen zum Leben.  

Falmouth ist ein großer Naturhafen an der Mündung des River Fal. Ein Segelmekka mit hunderten von Booten an Moorings und in den Marinas. Als   wie einlaufen, findet gerade eine Feierabend-Regatta statt. Alles ist dabei, vom schnittigen Katamaran bis zum traditionellen Lotsenkutter. Troll liegt in der Marina. Während wir im Restaurant auf unser bestelltes Essen warten, wäscht unsere Wäsche. Sie ist bereits im Trockner und wir warten immer noch "geduldig" auf das Essen ... Sind wir hier nicht Gast, sondern vielleicht "Patient"? Wo ist die versteckte Kamera? Man hat uns schlicht vergessen und ist sehr zerknirscht! Getränke und Nachspeise gehen aufs Haus.

Nur wenige Seemeilen entfernt liegt der Helford River. Wir Ankern vor "Trebah Garden" und setzen mit den Schlauchboot über. 

 Gesehen vor einem Pub auf den Scilly Islands: Warum kommen sie angesichts  des Wassermangels nicht herein und erfreuen sich an einem kalten Bier?

 

Vor Milford hat die Seabourne Quest, ein Kreuzfahrtschiff auf dem Weg über die Shetlands und Grönland nach Boston, geankert. So hatten sich die Erbauer des Hafens die Zukunft mit Transatlantik-Kai vorgestellt. Nun ist er zu klein und schon die Great Eastern soll seinerzeit in der Schleuse stecken geblieben sein. Busse warten am Anleger an dem die Rettungsboote die Kreuzfahres anlanden. Was sie von Wales in einem Tag wohl zu sehen bekommen?

Leider ist heute kaum Wind und so brummt der Diesel einschläfernd mit 2000 UPM vor sich hin. Da sichten wir Delfine, die sich neugierig Troll nähern. Sie überholen uns mühelos und man sieht kaum, dass sie ihre Flunke auf und ab bewegen. Eine Schule von 7 Delfinen spielt eine halbe Stunde um Trolls Bug herum. Andere lassen sich zurückfallen, nehmen Fahrt auf und springen im hohen Bogen aus dem Wasser. Einfach phantastisch die Tiere in ihrem Element zu erleben.   

 

Donnerstag 12.Juli 2018. Es ist Flaute und ölig glatt liegt die irische See. Noch ein Hafentag? Irgendwann müssen wir aus Douglas auch wieder herausfinden und so muss der Dosenwind helfen. Die Selbststeuerung steuert Troll zuverlässig 160° und wir können lesen, dösen, musizieren, es gibt Erdbeeren mit Joghurt, später wird Kaffee mit Gebäck gereicht. Wie auf einem Kreuzfahrtschiff... oder der Stena Fähre nach Irland, die unseren Kurs kreuzt 

Unser Ziel ist die Menai Strait, die Anglesey vom Festland trennt. Anglesey ist die Nordwest-Spitze von Wales. Und hat ein Kap, Holyhead, natürlich bei einer weiteren heiligen Insel. Nach Irland sind es von dort nur 55 sm und so gab es hier schon immer eine Fährverbindung. Nur dumm, dass man vom Britischen Festland zunächs auf die Insel Anglesey kommen muss und das über eine Meerenge, The Swellies, in der ein ganz erheblicher Tidenstrom herrscht: Bis zu 8 Kn! Der Reeds Nautical Almanac empfiehlt abzuwarten, bis die Strömung ihre Richtung wechselt und für kurze Zeit aussetzt. 

Ein klarer Fall für Thomas Tellford, der hier 1826 eine Kettenbrücke erbaute, die bis heute in Betrieb ist. Sie hat eine Spannweite von 176 m und war damals die größte ihrer Art und der Prototyp der modernen Hängebrücke. Mit 30 m Durchfahrtshöhe ist das Bauwerk auch heute noch sehr eindrucksvoll, selbst im Regen.

Eigentlich hatten wir nach Pwllhely segeln wollen,